Die Entstehung des Rainermarsches
Quellennachweis:
Birsak / DrDr. König, das große Salzburger Blasmusikbuch 1983,
Seiten 136 bis 148.
Mit freundlicher Genehmigung
Verlag Christian Brandstätter, Wien
Der Rainermarsch ist neben der offiziellen Landeshymne so eine Art zweite Landeshymne in Salzburg geworden und wird in vielen Fällen als letztes Stück eines Konzertes gespielt
Geschichte:
Dem ruhmreichen Regiment
(Infantrie-Regiment Erzherzog Rainer Nr. 59) gehörte seit dem
Jahre 1908 auch der gebürtige Südmähre
Hans Schmid als Musiker an. Er war mit 15 Jahren nach
erfolgreich abgelegter Aufnahmeprüfung bei Kapellmeister
Hilderich Pinl als Musikeleve in die Regimentskapelle aufgenommen
und aufgrund seines mitgebrachten Könnens sofort als Primgeiger
und Bassflügelhornist eingesetzt worden. Sein besonderes
Interesse galt jedoch bereits damals der kompositorischen Arbeit
sowie dem Arrangieren klassischer und zeitgenössischer Werke
für Streich- und Blasorchester. Die Kapelle zog bei Kriegsbeginn
mit dem gesamten Regiment an die Ostfront, wo die Musiker neben
eingeschränkter musikalischer Tätigkeit vor allem als
Verwundetenträger eingesetzt wurden. Schon während der ersten
Kriegstage in Rudno in Galizien hatte Hans Schmid den Entschluss gefasst, nach dem Vorbild des Infanterie-Regiments Hoch- und
Deutschmeister Nr. 4 für sein eigenes Regiment einen
"Rainer-Marsch" zu komponieren. Er entwarf zunächst
mehrere Skizzen und wählte dann hiervon die beste Melodie. Als
Einleitung verwendete er das Regimentssignal, in den zweiten
Trioteil baute er in den Trompeten den Generalmarsch ein. Über
sein Ersuchen verfasste ein Musikkamerad, Korporal Josef
Schopper, zur Komposition den entsprechenden Urtext. Im Herbst
1915 instrumentierte Hans Schmid dann den Marsch in der Nähe von
Chalupy in einer von Granattreffern zerschossenen orthodoxen
Kapelle.
Am nächsten Tag wurde der Marsch von der Kapelle unter
Regimentstambour Josef Dobes geprobt; er fand sofort bei allen
Musikern begeisterte Aufnahme.
Das Regiment befand sich damals gerade auf dem Vormarsch gegen
Osten und erreichte die Stadt Olyka. Die Musik wurde im
Theatersaal des Schlosses einquartiert, wo sich mehrere Kommanden
befanden. In Olyka wurde dem erst 22jährigen Feldwebel Hans
Schmid die Leitung der Regimentsmusik übertragen. Gleich beim
ersten Konzert vor dem versammelten Offizierskorps fand die erste
öffentliche Aufführung des neuen Regimentsmarsches statt, der
von allen Zuhörern begeistert aufgenommen wurde und mehrmals
wiederholt werden musste. 1916 wurde das Regiment unter seinem
Kommandanten Oberst Lauer mitsamt der Musik an die italienische
Front am Monte Cimone verlegt, wo es dann bis zum bitteren
Ausgang des Krieges im November 1918 eingesetzt war.
Gesungener Text im Trio des Rainermarsches:
1 |
Hoch Regiment der Rainer, als tapfer allbekannt, wir schützen unsern Kaiser und unser heilig Land. Wir siegen oder sterben für unser Vaterland, die Feinde wir verderben, hoch Salzburg unser Land. |
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2 | Vom Regiment der Rainer, es stehet fest zur Wehr wir kämpfen und wir stürmen, dem Regiment zur Ehr. Die Feinde müssen weichen, sie fürchten uns'ren Mut, ja dir, mein liebes Salzburg, weih'n wir gern unser Blut. |
Diese Strophe wird üblicherweise ausgelassen und ist kaum bekannt! |
3 |
Vom Inn bis zu den Tauern, reicht unser Heimatland kein Feind kann es erschauen, mit Waffen in der Hand Kein Feind kann es bedrohen, solang's noch Rainer gibt denn Mut im Kampf des Lebens, zeigt wer die Heimat liebt. |